Es blüht und grünt so schön…
Von Sonnenblumen, Spielplätzen und dem Merkel-Besuch
Was macht eigentlich die Stadtgärtnerei?
Mir persönlich fällt da als erstes die Blumenpracht am Kinseherberg, umgangssprachlich dem „Essigberg“, ein. Auf dem Weg runter vom Stadtplatz zum Hagen, zum Eishockeystadion und dem ehemaligen LAGA-Gelände (Alfred-Dick-Park) leuchten bunte Blumen seit ich mich daran erinnern kann. Aktuell sind es vor allem Tulpen und Veilchen – passend zum Frühling eben.
Doch die Stadtgärtnerei produziert am Standort Petersgasse auf insgesamt 2000qm Fläche auch schon jede Menge Sommerblumen, erzählt Jörg Bär, Leiter der Stadtgärtnerei. Die sind für die ebenfalls 2000qm große Fläche an Schmuckbeeten in der Stadt und für Dekorationen eingeplant. Dabei waren die Dekorationen für den Besuch der damaligen Bundeskanzlerin Merkel und dem französischen Staatschef Sarkozy 2010 ein persönliches Highlight für Jörg Bär. Denn die Stadtgärtnerei dekoriert unter anderem Säle für Veranstaltungen, die Brunnen am Stadtplatz, Bühnen für Konzerte und in diesem Jahr endlich wieder: Das Volksfest! Dafür werden gerade vermehrt Sonnenblumen in allen Farben, Größen und Formen und bunte Tagetes angebaut. Das sind leuchtende Sommerblüher, die dann zum Beispiel die Pferdekutschen beim Auszug, die Bühnen in den Zelten und die Ostbayernschau schmücken sollen. Vier bis sechs Wochen vor dem Volksfest beginnt ein Trupp der Stadtgärtnerei am Hagen damit, die Bäume zu kontrollieren und zu schneiden, damit für das große Fest alles sicher ist und sauber aussieht. Insgesamt sind es 18.000 Bäume im gesamten Stadtgebiet, um die sich der Baumpflegetrupp kümmert.
Daneben gehört die Bepflanzung, Pflege und Kontrolle von 50 Spielplätzen, 70 Grün- und Parkanlagen sowie 20 Fußballfeldern zum Aufgabengebiet der Stadtgärtnerei. Außerdem plant Jörg Bär, der selbst seit 1996 als Gartenbauingenieur für die Stadt Straubing tätig ist, zusammen mit Landschaftsarchitektinnen Freiflächen an öffentlichen Plätzen oder Schulen. Aktuell sind die neue Löwenanlage im Tierpark und die Außenanlage rund um den Anbau am Eistadion in Planung.
Ein großes Anliegen der Stadtgärtnerei ist auch die Zucht von heimischen Pflanzen, die vom Aussterben bedroht sind. Diese sogenannten autochthonen, also standortheimischen Pflanzen, wie Kräuter, Gräser und Blumen vermehrt und sät die Stadtgärtnerei dann zum Beispiel gezielt in Biotopen. Eine neue Entwicklung sei auch, dass mittlerweile einfach mal wieder eine wilde Blumenwiese angesät wird – wie zum Beispiel unter dem Kunstwerk im Kreisverkehr am Jahnplatz beim Bahnhof. Dies sei wichtig für die Artenvielfalt, freut sich Jörg Bär, „auch wenn die nach dem Verblühen mehrere Monate lang nicht so hübsch aussehen“. Darum auch noch ein Tipp an alle Gartenbesitzer: „Der Garten muss bunt sein und Freude machen! Wenn er bunt ist, ist er auch pflegeleicht und wir können gemeinsam die Artenvielfalt wieder erhöhen.“