Einblick in den Straubinger Profisport
Die Mannschaft spielt in der höchsten Liga, die es in Deutschlang gibt, nämlich in der DEL. Aktuell befinden sich die Tigers auf Tabellenplatz zwei und werden von den Kommentatoren immer wieder als „die Überraschungsmannschaft“ bezeichnet.
Ich selbst gehe seit meiner Jugend gerne zu Eishockeyspielen, da ich von dieser Sportart fasziniert bin. So kam es nun, dass ich auch hier hinter die Kulissen blicken wollte und einen Interviewtermin ergattern konnte. Mein Interviewpartner war Sven Ziegler, der bereits die zweite Saison zum Straubinger Kader gehört. Der gebürtige Nürnberger entdeckte bereits als Kleinkind seine große Begeisterung für das Eishockey. Die Faszination entstand nachdem er mit seinem Vater und Bekannten nicht wie üblich in ein Fußballspiel ging, sondern ins Eishockey. Danach folgte dann das erste Schnuppertraining im Alter von drei Jahren und es war Liebe auf den ersten Blick. Damals trainierte Sven nicht nur für den Sport auf dem Eis, sondern zugleich auch für den Sport auf dem Rasen. Mit der Zeit kristallisierte sich dann aber heraus, dass er nur einer Sportart gerecht werden kann und somit fiel die Entscheidung für das Eishockey. Überzeugt hat ihn hier die Schnelligkeit und die Besonderheit dieser Sportart.
Früher spielte Sven mit der Trikotnummer 13, da diese auch sein damaliges Vorbild trug. Inzwischen trägt er in Straubing die Rückennummer 52. Als er vor zwei Jahren nach Niederbayern kam, konnte er sich rasch einleben, obwohl es eine große Umstellung war, von den Eisbären Berlin in die Gäubodenstadt zu wechseln. Er selbst bezeichnet das Eisstadion als „Hexenkessel“, in dem es im Winter schön kalt und die Stimmung wirklich unglaublich ist. Natürlich hat der Eishockeyprofi auch das Gäubodenvolksfest kennen und lieben gelernt, welches ihm viel besser gefällt, als die Wiesn.
Auf meine Frage, wie er die Straubinger Fans findet, antwortete er mit einem Lächeln, dass er so etwas wie am letzten Wochenende noch nicht erlebt hat. Die Straubinger sind mit einem Fanzug nach Köln gereist und haben dort für eine unglaubliche Stimmung gesorgt und hatten das auswärtige Stadion fest im Griff. Sven Ziegler findet, dass man in Straubing einen unglaublichen Rückhalt der Fans spürt, die immer hinter der Mannschaft stehen. Vor allem bei Heimspielen ist die Unterstützung enorm und die Zuschauer sind bis zur allerletzten Sekunde mit vollster Überzeugung dabei.
Natürlich ist auch die diesjährige Leistung der Tigers besonders hervorzuheben. Der Sportler erklärte mir, dass im Vergleich zur letzten Saison eigentlich kaum etwas verändert wurde und auch die Mannschaft größtenteils gleich blieb. Aus diesem Grund weiß man bereits genau, wer wie spielt und das Team musste nicht erst zusammenwachsen. Mit einem Augenzwinkern erwähnte er, dass natürlich auch ein bisschen Glück mit dazu gehört.
Sven selbst trainiert sehr intensiv, um so erfolgreich Eishockey spielen zu können. Er versucht, sich nach den Trainingseinheiten schnell zu regenerieren und auch verletzungsfrei zu bleiben. Die richtige Ernährung spielt ebenfalls eine große Rolle.
Eine besonderes Erlebnis war es für ihn, Anfang November beim Deutschland Cup antreten zu dürfen. Der Bundestrainer, Toni Söderholm rief ihn an, um ihn über seine Nominierung zu informieren. Bei diesem Turnier traf der Eishockeyprofi ehemalige Kollegen und es war eine große Ehre, sein Land vertreten zu dürfen.
Sportlich gesehen ist das nächste Ziel von Sven Ziegler der Einzug in die Playoffs. Aber auch privat ist er sehr ambitioniert, da er neben seiner Eishockeykarriere noch ein Fernstudium bewältigt.
Es hat mir viel Freude gemacht, den Straubinger Profisport aus einer anderen Perspektive kennenlernen zu dürfen. Vielleicht wurde hiermit auch Ihr Interesse am nächsten Heimspiel der Tigers geweckt.