Übernahme ganz anders als geplant
Ihren Strand auf dem Christkindlmarkt betreibt Frau Kaiser bereits seit 24 Jahren und wird dort schon 14 Jahre von ihrem Sohn unterstützt. Die Dekorationsartikel hierfür wurden immer bei Deko Gietl gekauft. Deshalb waren Frau Kaiser und Herr Gietl gut bekannt und in einem Gespräch erfuhr sie dann, dass er sein Geschäft aufgeben möchte, um in den wohlverdienten Ruhestand zu gehen. Diese Information brachte Frau Kaiser zum Grübeln, da sie die Option, dieses Geschäft zu übernehmen sofort ansprach.
Ihr bisheriges Hauptgeschäft war in der kälteren Jahreszeit, wenn die Vorbereitungen für den Christkindlmarkt liefen und dann natürlich auch direkt auf dem Markt. Zeitlich hatten sie also noch Kapazitäten, um das Geschäft zu führen. Aus diesem Grund entschieden sie und ihr Sohn sich für die Übernahme des Dekohauses. Das Ganze erfolgte zu einem Zeitpunkt, an dem es dann etwas ruhiger wurde, da die Hauptzeit für diese Artikel von Februar bis Ende September ist.
Die bisherige Wirkungsstätte wurde jedoch verkauft und Familie Kaiser suchte sich einen eigenen Laden, um ihre Dekorationsartikel an den Mann bzw. die Frau zu bringen. Jedoch hat man sich die Übernahme und die Anfangszeit ganz anders vorgestellt, als es dann letztendlich war. Bereits im Februar wurden alle großen Kränze, die von Tirol aus bestellt wurden, storniert. Dann nahm alles seinen Lauf, auch bei uns hier in Bayern mussten die Geschäfte schließen und es war nicht klar wie lange diese angespitzte Situation andauern würde.
Der einzige Trost zu diesem Zeitpunkt war, dass die Ware kein Verfallsdatum hatte und so einfach aufbewahrt werden konnte. Jedoch musste man sich zu diesem Zeitpunkt anders und auch breiter aufstellen, da große Feste bis auf Weiteres nicht stattfinden können. Gemeinsam wurde dann überlegt, was der Einzelhandel aktuell benötigt und was im Sortiment aufgenommen werden kann. Schwierig war es dann natürlich auch, die Ware zu beschaffen. Aktuell kann man Desinfektionsmittel erwerben, welches in Deutschland produziert wird. Aber auch Stoffmundschutz wird angeboten. Frau Kaisers Tochter entwirft die einzelnen Logos hierfür und dann werden sie von einer Freundin genäht. Frau Kaiser selbst zieht dann während des Tatorts 240 Gummis in die Masken. Danach stehen sie zum Verkauf bereit. Auch Firmen können Masken mit eigenem Logo in Auftrag geben.
Ich war während unseres Gesprächs wirklich beeindruckt, mit welcher Begeisterung Frau Kaiser ihr Sortiment präsentiert und auch dahintersteht. Sie sprüht vor Energie und ist mit Herzblut dabei. Sie selbst äußerte, dass sie keine Angst vor einer Erkrankung am Corona-Virus hatte, sondern um ihre Existenz. Ihr oberstes Ziel ist es, dieses Jahr mit ihrem neuen Geschäft zu „überleben“ und dann gestärkt in das kommende Jahr zu starten, in dem hoffentlich auch wieder gefeiert werden darf.
Sabine und Philipp Kaiser möchten den Straubingern und Straubingerinnen noch mit auf den Weg geben, dass lokal eingekauft werden sollte, weil dadurch der heimische Einzelhandel unterstützt wird und es auch nicht mehr kostet, als im Internet.
Dass sich die Familie breit aufstellt, bemerkt man auch, wenn man das Sortiment betrachtet. Es werden nicht nur aktuell notwenige Gegenstände angeboten, sondern auch mehr Artikel für das Geburtstagsfest zu Hause. Auch im Bereich Fußball sollen noch weitere Gegenstände ins Sortiment aufgenommen werden. Zudem ist eine Kooperation mit einer Brauerei geplant, damit auch zu Hause Feste organisiert werden können.
Wenn Sie also noch auf der Suche nach einer speziellen Maske sind oder sich für den nächsten Geburtstag mit Dekorationsartikeln ausrüsten möchten – ein Besuch lohnt sich!