Die Agnes Bernauer Festspiele 2024
Die Geschichte einer großen Liebe
Die Agnes Bernauer Festspiele 2024
Die Geschichte einer großen Liebe
Es war ein wunderschöner Sommerabend am 16. Juli 2024, als ich ohne große Erwartungen, aber mit viel Vorfreude zu den Agnes Bernauer Festspielen in Straubing aufbrach. Freunde und Bekannte hatten so davon geschwärmt, dass ich es mir nicht entgehen lassen konnte. Die Neuinszenierung von Thomas Stammberger sollte etwas ganz Besonderes sein, und als Kind hatte ich das Stück schon einmal gesehen – daran erinnern konnte ich mich jedoch nicht mehr. Die Kulisse war atemberaubend schön! Der Sonnenuntergang tauchte die Szenerie in ein goldenes Licht, es war ein bisschen kühl, aber zum Glück blieb es trocken – was in diesem Sommer eine echte Überraschung war.
Für alle, die die Geschichte von Agnes Bernauer nicht kennen, hier eine kurze Zusammenfassung: Agnes, die Tochter eines Augsburger Baders, verliebte sich bei einem Turnier in den bayerischen Herzog Albrecht. Gesellschaftlich passte das überhaupt nicht zusammen, aber das hielt die beiden nicht davon ab, ihre Liebe zu leben. Albrecht holte Agnes nach München, wo sie spätestens im Sommer 1432 zur festen Größe am Hof wurde. Sie half sogar, den berüchtigten Raubritter Münnhauser festzunehmen, was ihr jedoch den Zorn der Pfalzgräfin Beatrix, Albrechts Schwester, einbrachte. Herzog Ernst, Albrechts Vater, konnte die unstandesgemäße Verbindung seines Sohnes nicht akzeptieren und ließ Agnes schließlich am 12. Oktober 1435 in der Donau ertränken – angeblich auch, weil man ihr Hexerei vorwarf.
Das Stück begann fesselnd und spannend, trotz ein paar kleiner Licht- und Mikrofonprobleme. Die Stimmen waren klar und gut verständlich. Eine Szene, die mir besonders im Gedächtnis blieb, war die Bader-Szene gleich am Anfang, kur bevor sich Agnes und Albrecht kennenlernten. Die Szenen waren so lustig & unterhaltsam!
Ein weiterer Höhepunkt war die Szene kurz vor Agnes' Tod: Herzog Ernst, Albrechts Vater, hatte einen furchtbaren Albtraum. Dunkle Stimmen rieten ihm, endlich gegen die Verbindung zwischen Agnes und Albrecht vorzugehen. Oben auf der Kulisse saß ein riesiger schwarzer Rabe und breitete seine Flügel in der Dunkelheit aus. Das war ein gruseliger, aber unheimlich eindrucksvoller Moment – Gänsehaut pur!
Und dann kam das tragische Ende: Agnes wurde tatsächlich in der Donau ertränkt. Kein Happy End, aber das hatte ich auch nicht anders erwartet…
Die Festspiele sind wirklich etwas Besonderes, ein echter Schatz von Straubing für Straubinger und alle Geschichtsinteressierten. Ich kann nur sagen: Wenn ihr die Chance habt, geht hin und erlebt es selbst – es lohnt sich!